Sommerlehrgang (06/2006)

Sommerlehrgang (06/2006) Das KarateKunst-Sommercamp oder "Die Gänseblümchen-Armee" und einige andere kleine Karategeschichten An diesem Wochenende am 10.und 11. Juni 2006 hat der Sommer angefangen. Die Wochen vorher waren grau und trist gewesen, aber an diesem Samstag war die Farbe Blau speziell für den Himmel engagiert. Nach drei Stunden Packen fürs Sommercamp, waren wir – Lilien, Aurel, Thalia, Philipp und Susanne, tatsächlich auch startklar. Ausgerüstet mit 2 Zelten, Klamotten, Trainingssachen, Waschzeug, Essen, Salatschüssel und Windeln sah unser Auto aus wie für einen dreiwöchigen Italienurlaub. Und in die Zwischenräume mussten nur noch 2 Erwachsene, 2 große Kids, ein Gastkind und nicht zu vergessen, die Kleinste an Bord: Baby Lilien, damals 11 Wochen alt!! Zelten? Sportmachen bei sengender Hitze?? Feiern??? Und das alles mit einem: Säugling???? Eine Fahrt auf dem Amazonas schien einfacher.. Aber wie das so ist. Kaum sitzt man im Auto... Urlaubsgefühl pur... und diesmal konnten wir die allseits bekannte Frage "Wann sind wir endlich da?" ja auch prompt beantworten. "In drei Minuten!" Welch entspannte Autofahrt! Das ASV-Gelände war sehr gut ausgesucht. Für so ein Trainingswochenende ist es geradezu perfekt. Viel Grün für einen großzügigen Dojo, viel Platz, um sich nah zu sein und Abstand zu suchen. Nette Hüttchen, Schatten spendende Bäume, unter denen die Karategirls immer wieder gerne das Baby getragen haben, so dass Philipp und ich zumindest an zwei Trainingseinheiten zum Teil mitmachen konnten. Ausgerechnet die erfrischenden Wasserabwurfspiele habe ich jedoch verpasst!! Na ja, beim nächsten Mal! Und beim nächsten Mal müssen wir alle auch größere Salate mitbringen. Und mehr Brot. Und Wurst. Käse.... Karateka essen gerne und viel und gerne auch noch mal am Lagerfeuer! [url=http://www.karate-kata.de/index.php?id=7&g2_view=core.ShowItem&g2_itemId=4995]Gänseblümchen-Armee[/url] Dies ist mein Lieblingsphoto: über 100 Karateka zwischen den Grashalmen, bei strahlend blauem Himmel. Meine Freundin Andrea meinte lachend zu dem Photo, das so schön mit den Dimensionen spielt, "Ihr seht aus wie eine Gänseblümchen Armee!" Was den friedlichen und doch kämpferischen Ausdruck dieses Photos, ja dieser Sportart angeht, hat sie gar nicht so Unrecht. Aufmerksam auf Karate bin ich durch die Kinder geworden. Thalia hatte schon zwei Jahre trainiert und für uns ging sie halt zum Sport. Irgendwann habe ich aber diese selbstbewusste und präsente innere und äußere Haltung an ihr bemerkt und dann habe ich mir das Training intensiv angesehen und: ich war begeistert. Aurel hat mit fünfeinhalb auch schon angefangen zu trainieren und kurze Zeit später wir zwei Erwachsenen. Hm. Ich muss nachfragen. Ich finde unsere Große in der Küche... "Thalia, wie... findest Du das eigentlich, dass deine Eltern auch Karate lernen?" Thalia runzelt die Stirn "Heh? Wieso?" Ich hake nach..."Na ja... ist das eigentlich irgendwie ...peinlich oder so?" (Ihr müsst wissen: Vieles von dem, was wir Eltern im Moment sagen oder tun, ist für fast 13 jährige natürlicherweise einfach nur peinlich). Meine Nachfrage wird mit Kopfschütteln belohnt und einem "Ne! Wieso?". Sie geht lachend raus. Ich bin erleichtert. Glück gehabt, denn das Training macht auch uns viel Spaß. Es ist immer wieder auch eine Herausforderung sich dem Training zu stellen, sich bewusst die Zeit zu nehmen. Aber diese Anstrengung tut immer gut und gibt auch Kraft. (sehen wir mal großzügig vom fast unmöglichen Akt des Aufstehens am nächste morgen mal ab... Anmerkung von Philipp) Und es gibt natürlich auch diese kleinen rührenden Momente in unserem Familienalltag, die mittlerweile eben mit Karate zu tun haben. Z.B. Thalia, die vor zwei Jahren an einem regnerischen Sommermorgen bei Morgengrauen nass in unser Bett sprang und erzählte "Ich bin eben eine Kata im Garten gelaufen, das war vielleicht toll!". Oder Aurel, der seinem Papa die Kibadachi Stellung zeigt und ruft "Musstet ihr das auch machen... das ist sooo anstrengend, ne?" Mal schauen, ob Lilien auch Spaß hat, wenn sie größer ist. Die Chancen stehen nicht schlecht. Ungelogen, gestern Abend stürmt Aurel aus dem Kinderzimmer und ruft "Mama, komm mal schnell!" Ich gehe ihm nach und er zeigt mir seine kleine Schwester mit den Worten "Lilien läuft die "Heian shodan" oder die "Heian juck" !" Ich sehe sie auf ihre dicken Ärmchen gestützt, knallrot vor Anstrengung... sie will sich hochziehen.. und kämpft. Ja, so ist recht, kleine Karateka!! Ich lache... sieht gut aus die Kata, wie immer sie auch heißt! Also, wir packen auch im nächsten Sommer wieder unsere Sachen fürs Camp.... Dank ans Karate Team!!!! Oss, Susanne