Kobudo-Lehrgang (04/2008)

Wer mit der Hoffnung ein Waffenlehrgang würde körperlich nicht anstrengend werden am 4. April 2008 unser Dojo betrat, dem wurde diese doch recht schnell genommen, als wir mit unserer ersten Einheit "Tonfa-Kihon" begannen. Uns wurde beigebracht Karate-Grundschultechniken, sowie die Heian Katas mit den Tonfas auszuführen, was bei manch einem Krämpfe in den Händen verursachte, da die Waffen dauernd in Spannung am Arm sein sollten. Der ein oder andere verband auch etwas Angst damit "Free-Style Techniken" einzubauen, wenn man noch nicht so viele Erfahrungen hatte oder Übungen mit den Tonfas kannte. Danach wurden wir jedoch an das Handling herangeführt und man merkte mit der Zeit immer mehr, wie man ein Gefühl für die Waffe aufbaute. Man konnte den Gesichtsausdrücken der Schüler anmerken, wie man sich doch freut, wenn man nach vielem Fallenlassen die Tonfas endlich mal fängt. Später ging es dann auf zu einer gemieteten Sporthalle wenige Ecken vom Dojo entfernt, wo wir die Tonfakata einübten. Auf dem Rückweg zum Dojo fing es dann "endlich" an zu regnen. Unsere Vorfreude auf die Stockeinheit draußen stieg ins Unermessliche- bei dem ein oder anderen. Nach einer größeren Pause ging es dann mit den Langstöcken los. Am Anfang wieder Grundschule, danach das Kon-Handling, was sich auch als nicht gerade einfach erwies. Als es rausging joggten wir zu der Wiese einer Schule, wo die Gruppen getrennt wurden und u.A. die Konshodan und die Heian Shodan mit dem Stock gelaufen wurden. Jetzt ging es zu einer auch nahegelegenen Wiese weiter, auf der wir die zwei großen Schlammpfützen schon von weitem sahen. Unsere erste Übung bestand darin, auf Partner u.A. Mae-geris zu treten, was den Partner sichtlich befleckte. Auch das Yoko-tobi-geri Treten über der Pfütze herüber mit Hilfe des Stocks machte unsere Anzüge um Einiges dunkler. Aber dafür war es danach um so lustiger zum Dojo zurückzujoggen und die neugierigen Gesichter der Passanten zu sehen. Eine Passantin fotografierte uns sogar beim Seiken stehen vor einer roten Ampel, was uns dann noch mehr ermutigte sauber zu stehen. Zeitlich betrachtet, waren die Einheiten mit den Tonfas ein wenig überwiegend, was wohl aber nicht daran lag dass das Trainieren mit Tonfas umfangreicher als mit dem Langstock wäre. Hätten wir zuerst den Langstock behandelt wäre es vielleicht genau andersherum gekommen. Außerdem nahm die Tonfa-Kata natürlich schon viel Zeit in Anspruch. Das Anstrengendste am Lehrgang war auf jeden Fall die Menge an Konzentration die man aufweisen musste, um sich und andere mit den Waffen nicht zu verletzten und Geschick für die Waffen zu entwickeln. An sich waren die Einheiten angenehm auf unser Niveau abgestimmt, was zu nicht viel Frust führte dafür eher dazu, dass man mehr Lust bekommen hat mit Waffen zu trainieren. Es war ein sehr schöner Lehrgang mit einer guten Atmosphäre, der uns die Waffen näher gebracht hat und einem schöne Übungen zum weiteren Selbststudium gezeigt hat. Oss, Anja